Silber-Coup: Volleys Marburg-Biedenkopf überraschen bei U20-Hessenmeisterschaft

Nur einen Tag nach ihrem Triumph bei der U16-Hessenmeisterschaft stellten sich die Nachwuchsspielerinnen der Volleys Marburg Biedenkopf in Wetzlar der nächsten großen Herausforderung: der U20-Hessenmeisterschaft. Als jüngstes Team im Teilnehmerfeld – mit nur einer U20-Spielerin und ansonsten U18- sowie U16-Akteurinnen – galten die Volleys als Außenseiter. Doch anstatt sich von der Konkurrenz einschüchtern zu lassen, spielten sie befreit auf und kämpften sich sensationell bis ins Finale vor.

Souveräner Start in der Gruppenphase

Bereits in der Vorrunde bewiesen die Volleys, dass sie mehr als nur ein Herausforderer waren. Mit einer starken Teamleistung setzten sie sich sowohl gegen den VC Wiesbaden II als auch gegen die TG Bad Soden jeweils mit 2:0 durch. Das Halbfinale gegen den SC Königstein versprach eine knifflige Aufgabe zu werden, da die Gegnerinnen mit einem ungewöhnlichen Spielsystem und starker Feldabwehr agierten. Doch angeführt von Libera Tessa Moog, die mit beeindruckender Übersicht zahlreiche Bälle entschärfte, fanden die Volleys die richtigen Lösungen. Dank einer konzentrierten Angriffsleistung und starken Aufschlägen von Isabell Krawatt siegten sie mit 25:19 und 25:17 und standen damit überraschend im Endspiel.

David gegen Goliath – Volleys fordern den Favoriten heraus

Im Finale wartete mit dem VC Wiesbaden der haushohe Favorit. Das Team aus der Landeshauptstadt hatte bis dahin jedes Spiel mit mindestens zehn Punkten Differenz gewonnen und dominierte mit seiner Bundesliga-Erfahrung und körperlichen Überlegenheit das Turnier. Doch für die Volleys und ihre Kapitänin Helin Tokcan war genau das die perfekte Gelegenheit, ihr starkes Abwehrspiel auf die Probe zu stellen.

Der erste Satz begann schwierig. Die Volleys brauchten Zeit, um sich auf das schnelle Angriffsspiel und den hohen Block des VCW einzustellen. Mit 12:25 ging der Durchgang klar an Wiesbaden, und es schien, als würde das Finale einen ähnlichen Verlauf nehmen wie die vorherigen Spiele des Favoriten. Doch wer die Volleys kannte, wusste, dass sie niemals kampflos aufgeben würden.

Zweiter Satz: Volleys zeigen ihr wahres Gesicht

Im zweiten Durchgang stellte sich das Team von Trainer Volkmar Hauf taktisch besser auf den VCW ein. Die Mittelblockerinnen Maline Kemper und Luca Muth positionierten sich näher an den Schnellangreiferinnen des Gegners, während Helin Tokcan und Marie Manthei in der Feldabwehr spektakuläre Bälle entschärften. Trotz des anhaltenden Drucks fanden die Volleys immer wieder Lösungen, um ihre Angriffe über die Außenpositionen ins Ziel zu bringen. Besonders Emma Strehlau und Melinda Reinke wuchsen in dieser Phase über sich hinaus und erzielten wichtige Punkte.

Plötzlich führte Marburg-Biedenkopf mit 22:18 – eine Situation, die selbst VCW-Coach und Bundesliga-Trainer Tigin Yaglioglu sichtlich ins Schwitzen brachte. Die Halle feierte den leidenschaftlichen Widerstand der Volleys, doch am Ende setzte sich die Erfahrung und Klasse des VC Wiesbaden durch. Mit 25:22 entschied der Favorit auch den zweiten Satz für sich und sicherte sich den Titel.

Silber glänzt wie Gold – Volleys lösen Ticket für die Südwestdeutschen Meisterschaften

Trotz der Finalniederlage war die Stimmung im Volleys-Team nach dem Spiel alles andere als enttäuscht. „Wir sind das einzige Team, das Wiesbaden in einem Satz 22 Punkte abnehmen konnte – wir haben Außergewöhnliches geleistet!“, fasste Zuspielerin Marie Manthei den Erfolg noch einmal für ihre Mitspielerinnen zusammen. Mit der Silbermedaille und der Qualifikation für die Südwestdeutschen Meisterschaften war der zweite Platz ein herausragendes Ergebnis für das junge Team – und ein weiteres Ausrufezeichen für die starke Nachwuchsarbeit der Volleys Marburg Biedenkopf.

Im Team spielten: Luca Muth, Melinda Reinke, Tessa Moog, Maline Kemper, Marie Manthei, Maila Moog, Isabell Krawatt, Emma Strehlau, Helin Tokcan

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